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Montag, 23. Juli 2012

[Rezension] Jodi Picoult - The Tenth Circle


Jodi Picoult - The Tenth Circle
dt. Ausgabe: Schuldig; Piper Verlag; 19,95€

Inhalt (lt. Goodreads.com): Fourteen-year-old Trixie Stone is in love for the first time. She's also the light of her father, Daniel's life -- a straight-A student; a pretty, popular freshman in high school; a girl who's always seen her father as a hero. That is, until her world is turned upside down with a single act of violence. Suddenly everything Trixie has believed about her family -- and herself -- seems to be a lie. Could the boyfriend who once made Trixie wild with happiness have been the one to end her childhood forever? She says that he is, and that is all it takes to make Daniel, a seemingly mild-mannered comic book artist with a secret tumultuous past he has hidden even from his family, venture to hell and back to protect his daughter. 

Die 14-jährige Trixi ist Daniels Augenstern. Er liebt seine Tochter mehr als sich selbst. Der freiberufliche Comiczeichner schafft für Trixi eine Welt voller Heldengeschichten, während seine Frau Laura an der Universität Karriere macht. Wie brüchig aber das Glück der Familie ist, wird ihm nur allzu bald klar: Trixi kommt eines Abends vollkommen aufgelöst nach Hause. Die unschuldige Liebe ihres Freundes Jason hat sich in rohe Gewalt verwandelt. Wenig später stirbt der Junge unter mysteriösen Umständen, Trixi flieht vor den Konsequenzen der Ereignisse nach Alaska. An einen Ort, der ihrem Vater sehr vertraut ist. Endlich muss er sich seiner  Vergangenheit stellen und macht seiner Frau ein erschütterndes Geständnis …

Genre: Frauenroman / Gegenwartsliteratur

Gelesene Ausgabe:
Seiten: 371

Preis: 8,90€

Verlag: Hodder & Stoughton

Eigene Meinung:
Mein bereits dritter Roman von der Autorin Jodi Picoult, die vor allem durch den Roman 'Beim Leben meiner Schwester' bekannt geworden ist. Mit ihren Romanen hat man entweder Glück oder Pech, ob es gefällt oder eben nicht. Die Autorin produziert Romane ja wie am Fließband und da sind schon die ein oder anderen Kuckuckseier dabei. Mit dem Roman 'Bis ans Ende aller Tage' konnte sie mich absolut nicht mitreißen, wobei ja der Bestseller 'Beim Leben meiner Schwester' mich zu Tränen gerührt hat.
Bei diesem Roman war ich eher stutzig, da die durchschnittliche Bewertung bei goodreads nur 3 Sterne beträgt. Gelesen habe ich den Roman trotzdem und was dabei herauskam könnt ihr jetzt lesen:
Um ehrlich zu sein verstehe ich den englischen Titel nicht so wirklich. Vielleicht ist es eine englische Redewendung die ich nicht kenne? Ansonsten kann ich den Titel mit dem Inhalt nicht in Zusammenhang bringen. Der deutsche Titel spricht mich da schon eher an, denn er spiegelt die Geschichte mit diesem einen Wort 'Schuldig' schon sehr gut wieder.
Die Handlung wird aus Sicht unterschiedlicher Personen wiedergegeben. Trixie, ihr Vater Daniel, ihre Mutter Laura, der Polizist oder auch Jason, der wegen Vergewaltigung angeklagt wird erzählen aus ihrer Sicht. Zum Glück wurde da eigentlich nie wirklich unübersichtlich. Die Autorin achtete darauf, das deutlich zu erkennen ist, wer jetzt erzählt: Jeder Charakter hat eine für ihn/sie übliche Denk- und Redeweise mit Wiedererkennungswert.
Die Hauptcharakterin Trixie ist mir absolut unsympathisch gewesen. Abgesehen davon, dass ihr Name klingt, wie irgendein Hund oder Pferd, war ihr Verhalten einfach unverständlich und für mich nicht einfach pubertär. Manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte Trixie mal kräftig geschüttelt.
Spannend war, dass man bis zum Schluss nur langsam Stück für Stück herausfindet, wie alles passiert ist. Auch wenn ich hierfür gleichzeitig Minuspunkte geben muss, denn wenn so viele unterschiedliche Menschen aus ihrer Perspektive erzählen, dann müsste für den Leser eigentlich schnell klar sein, was passiert ist. Klar: Das wäre langweilig. Aber trotzdem wäre es logisch, oder?
Noch einen Minuspunkt muss ich für das Ende vergeben. Komischer ging es garnicht. Ein halboffenes Ende, dass als Happy End deklariert wird, obwohl es dies definitiv nicht ist?! Klingt merkwürdig? War es auch.
Fazit: Ein durchwachsener Jodi Picoult Roman. Für Fans sicher gut, ansonsten mit Vorsicht genießen.

Bewertung: 3 von 5 Sternen

Mittwoch, 29. Juni 2011

[Rezension] Harper Lee - Wer die Nachtigall stört...

Harper Lee - Wer die Nachtigall stört...
OT: To Kill A Mockingbird

Inhalt (lt. amazon.de): Schauplatz ist Macomb County in Alabama während der Depression in den frühen 1930er Jahren. Wohl behütet wächst Jean Louise »Scout« Finch mit ihrem Bruder Jem bei Rechtsanwalt Atticus Finch auf, der nach dem frühen Tod seiner Frau ganz für seine Kinder da ist. Trotzdem spüren alle drei den Rassenhass im tiefen Süden der USA, besonders als Atticus die Verteidigung des Farbigen Tom Robinson übernimmt. Tom soll die Tochter eines weißen Bauern vergewaltigt haben, beteuert jedoch seine Unschuld. Bereits im Vorfeld des Prozesses sehen sich Atticus und seine Kinder zahlreichen Anfeindungen der »ehrwürdigen« Bürger ausgesetzt, die nicht verstehen können, dass man einen »Nigger« überhaupt verteidigt. Aber Atticus ist von dessen Unschuld überzeugt, doch sein Klient wird ermordet.
Aufbau: Der Roman stellt zwei unterschiedliche Moralcodes gegenüber. Die archaischen Überlegenheits- und Abgrenzungsgefühle der weißen Kleinstädter brechen in offenen Rassenhass aus, als das größte aller Vorurteile erfüllt scheint: dass Schwarze weiße Frauen und Mädchen vergewaltigen. Diese »Moral«, das Thema vieler Südstaaten-Autoren, verkörpert am stärksten die verbohrte Tante Alexandra, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Eine andere Moral vertritt Anwalt Atticus, ein toleranter und aufrechter Mensch, die ruhige Stimme der Vernunft in einer Umgebung aus Angst, Hass und Gewalt. Atticus, eine demokratische Figur, vertritt jeden unabhängig von Rasse oder sozialem Status und versucht sogar jene zu verstehen, die ihm fremd sind. Um die Demütigung von Schwarzen nachvollziehen zu können, erklärt er seiner Tochter Scout, müsse man eine Weile in ihre Haut schlüpfen. Scout wird bald die neue Südstaatenfrau im Sinne der Autorin verkörpern – stark, selbstbewusst und tolerant.


Gelesene Ausgabe:
Seiten: 416

Preis: 9,95€

Verlag: rororo

Eigene Meinung: Ein Roman den man gelesen haben sollte. Ich hab es wirklich sehr genossen 'Wer die Nachtigall stört...' zu lesen. Der Roman war wirklich sehr tiefgründig.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Scout erzählt, einem jungen Mädchen, das mit ihrem Bruder Jem und ihrem Vater Atticus in einer kleinen Stadt im Staat Alabama wohnt. Die Geschichte dreht sich um eine Gerichtsverhandlung, bei der einem Schwarzen vorgeworfen wird eine Weiße vergewaltigt zu haben. Scouts Vater Atticus vertritt dabei den Angeklagten und erregt somit einige Gemüter der Einwohner des Südstaaten-Städtchens. Scout und Jem merken dabei auch, dass sie von den Auswirkungen nicht verschont bleiben.
Der Roman braucht ein bisschen bis er ins Rollen kommt. Am Anfang hab ich mich doch ab und an gewundert, worum es jetzt eigentlich geht und ob nochmal was passiert. Dennoch waren auch die ersten Kapitel nicht langweilig. Der größte Teil des Romans ist sehr ruhig, aber trotzdem sehr spannend auf einer anderen Ebene. 
Angetan war ich von der Beziehung zwischen Vater und seinen Kindern. Zum einen waren die Charaktere so glaubhaft beschrieben, dass man glauben will, dass es da ein Vorbild für die Autorin gab. Außerdem steckt in der Beziehung zwischen Vater und Kindern so viel Liebe und Respekt, was, wie man schnell merkt, nicht in die Gesellschaft zu dieser Zeit passt. Dennoch oder gerade deshalb begeistert einen diese Verbindung und bewegt einen wirklich.
Fazit: Ein Roman, den man gelesen haben muss. Sehr tiefgründig und bewegend!

Bewertung: 5 von 5 Sternen