Katharina Hagena – Der Geschmack von Apfelkernen
Inhalt (lt. amazon.de): Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Großmutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen - bewegend, herrlich komisch und klug. Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zweimal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und wollte sie Iris noch etwas sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.
Seiten: 254
Preis: ca. 9 Euro
Meine Meinung: Gekauft habe ich mir das Buch wegen des Titels. Ich bin mehrmals auf dieses Buch gestoßen und fand den Titel wirklich schön, so dass ich mir es letztendlich gekauft habe.
Vom Beginn des Romans war ich allerdings nicht sonderlich begeistert. Auf den ersten 100 Seiten (was immerhin fast die Hälfte des Buches ausmacht) beschreibt die Protagonistin Iris ihre Verwandtschaft und die momentane Situation. Gleich zu Anfang sind zu viele Informationen auf einmal und man ist verwirrt, da man die Familienstruktur nicht gleich versteht, da zu viele Namen auftauchen.
Die Handlung braucht enorm lange bis sie ins Rollen kommt. Aber wenn sie ins Rollen gekommen ist, ist die Handlung nachvollziehbar und lesenswert. Allerdings finde ich, dass einige Handlungen schon voraussehbar sind, was dem Roman die Spannung ein wenig nimmt.
Auch wenig gelungen finde ich den Epilog. Dieser ist wenig glaubwürdig und scheint bei den Haaren herbeigezogen.
Fazit: Eine Enttäuschung, da ich große Erwartungen hatte. Ansonsten recht lesenswert.