Sonntag, 22. Januar 2012

[Rezension] Ian McEwan - Atonement (+ Vergleich mit der Verfilmung)

Ian McEwan - Atonement
dt. Ausgabe: Abbitte, Diogenes Verlag, 12,90€

Inhalt (lt. Goodreads.com): On a summer day in 1935, thirteen-year-old Briony Tallis witnesses a moment’s flirtation between her older sister, Cecilia, and Robbie Turner, the son of a servant. But Briony’s incomplete grasp of adult motives and her precocious imagination bring about a crime that will change all their lives, a crime whose repercussions Atonement follows through the chaos and carnage of World War II and into the close of the twentieth century.

Gelesene Ausgabe:
Seiten: 371

Preis: 8,90€

Verlag: Vintage

Eigene Meinung: Puh! Endlich fertig. Ich habe das Gefühl ich hätte ein halbes Jahr an dem Buch gehangen, dabei war es 'nur' ein Monat (wobei das für mich auch ziemlich lange ist). Ich war immer mal wieder kurz davor abzubrechen. Was mich aber am Lesen hielt war, dass ich das Buch mit dem Film vergleichen kann und natürlich, dass ich hier eine Rezension posten kann.
In dem Roman geht es um das Schicksal dreier Menschen, dass durch ein Ereignis im Jahre 1935 beeinflusst wird. Im Fokus steht hierbei die 13-jährige Briony, die Dinge zwischen ihrer Schwester Cecilia und dem Gärtner Robbie beobachtet und denkt, dass sie es versteht, wobei sie es nicht tut. Durch diese verquere Weltansicht zerstört sie die Liebe und das Leben der beiden.
Nicht nur der Inhalt klingt kompliziert. Das Ganze ist auch wirklichsehr kompliziert. Dieser eine Tag im Sommer 1935 erstreckt sich über die ersten 150 Seiten und wird immer wieder aus unterschiedlichsten Perspektiven erzählt. Bis man das mal durchschaut hat, sind die ersten 50 Seiten dann auch schon vorbei.
Ich habe den Roman als sehr langwierig empfunden. Der Grund dafür ist der sehr ausführliche und detailreiche Schreibstil Ian McEwans. Jede Kleinigkeit wird sehr detailliert beschrieben, womit so gut wie keine Spannung entsteht. Der Autor versucht viel mit Emotionen zu arbeiten.
Ich fand es sehr anstrengend zu lesen und mich hat der Roman wirklich nicht gepackt. Die Geschichte an sich ist zwar wirklich facettenreich und interessant, doch mein Lesespaß war dabei gleich null. Umso besser hat mich der Film begeistert (aber dazu unten mehr).
Fazit: Ein zäher, sehr ruhiger Roman, der mich mit seiner Art nicht packen konnte.

Bewertung: 2 von 5 Sternen


Verfilmung: Im Gegensatz zur Buchvorlage hat mich der Film sehr berührt. Die Verfilmung ist sehr nah am Buch, aber dadurch das seitenlange Beschreibungen innerhalb von Sekunden gezeigt werden können, hat sich das Ganze nicht so gezogen. Wenn man es so sieht, finde ich, dass der Roman ein perfektes Drehbuch ist bzw. eine perfekte Vorlage für einen Film.
Allerdings muss man wissen, dass der Film nicht leicht zu verstehen ist. Erst recht nicht, wenn man das Buch nicht kennt. Die Handlungsstränge sind sehr verworren und man braucht ein bisschen, bis man da durchblickt. Trotzdem empfehle ich euch: Schaut euch den Film an

3 Kommentare:

  1. Hey =)

    Tut mir leid, aber ich muss dir hier wehement widersprechen!
    Ich würde ihm 5/5 sternen geben und halt dazu sagen, dass er für anspruchsvolle leser ist, die nicht gerade auf Harry Potter oder Bis(s) Bücher mit Dauerspannung und Tiefe gleich null.

    Das hier ist ein anspruchsvolles Buch, einwenig Old School, daher die langatmigen Erzählungen.
    Bis jetzt habe ich keinen Autor gefunden, der einen Sommertag auf einem Anwesen besser beschrieben hat! Wenn man nichts zu tun hat, die Luft einwenig zu schwül ist und man das Gefühl hat, hinter all dem lauert etwas ... Ich liebe es!
    Und die Kriegsszenen! So ...

    Ach egal - es ist dein Bücherblog, aber das hier ist jetzt mal kurz meine Meinung *lach*
    ich finde im Film kommt der Grund warum sie so sehr auf einander warten, nur weil sie einmal sex in der bibliothek hatten, nicht so gut rüber ... Aber toll gemachter film trotzdem!

    LG

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  2. Ist ja auch vollkommen ok, dass du so denkst. Ich weiß durchaus, dass ich mit meiner Meinung ziemlich alleine bin. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass mir dieses Buch nicht gefallen hat. Glaub mir, ich hätte es auch besser gefunden, wenn ich das Buch hier lobpreisen könnte, aber das kann ich nicht.
    Umso besser ist es, wenn jemand mir hier widerspricht und seine Meinung kundtut.

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  3. Ich kann dazu leider nicht viel sagen, weil ich bisher weder den Film gesehen noch das Buch gelesen habe. Es wartet in meinem Regal schon auf mich und ich wollte es lesen, ehe ich den Film sehe. Bisher bin ich allerdings noch nicht dazu gekommen...
    Allerdings denke ich schon, dass man sich vor der Lektüre des Buchs bewusst machen sollte, dass man da schon etwas mit mehr Tiefe und vielleicht auch mehr Anspruch lesen wird. Das ist dem Buch ja doch irgendwie anzumerken.
    Aber natürlich heißt das nicht, das einem das Buch zwingend gefallen muss. Deshalb: Sehr interessant hier deine Meinung darüber zu lesen :)

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