1. noch nie sonderlich weit gereist bin ohne meine Eltern.
2. noch nie geflogen bin
und 3. noch nie richtig im Ausland war (abgesehen von zweimal Holland und Disneyland Paris als ich jünger war).
Die Hinreise war schon extrem nervenaufreibend, da genau zu diesem Zeitpunkt Lufthansa streiken wollte. Wir sind mit Germanwings geflogen, eine Tochtergesellschaft von Lufthansa. Aber wir hatten Glück: An diesem Tag waren keine Streiks angesetzt!
1. Woche London:
Gegen Nachmittag kamen wir in London an und machten uns auf dem Weg zu unserem Hostel. Wir hatten ein zentrales Hostel direkt am Picadilly Circus gebucht und, da wir ein recht geringes Budget hatte, 2 Betten in einem 10-Bett-Zimmer gebucht. Das alles für einen unschlagbaren Preis von 12 Pfund die Nacht. Warum es nur so wenig kostete mussten wir auch bald erfahren...
Der erste Eindruck Londons war überwältigend. Das Gedränge in der U-Bahn, die vielen Leute, der Verkehr...das war alles ein bisschen viel am Anfang. Alles muss schnell gehen, die Leute hetzen durch die Straßen, Touristen blockieren die Straßen.
Trotzdem schafften wir es schnell zu unserem Hostel. Empfangen wurden wir von einem sehr unangenehmen Geruch. Genau beschreiben kann ich ihn nicht. Ein bisschen roch es wie Käsefüße und billiges Putzmittel. An der Rezeption wurde uns dann mitgeteilt, dass wir ein 6er-Zimmer im 4. Stock beziehen dürfen. Auch in dem Zimmer roch es nicht besser. Ich bin niemand, der große Ansprüche hat, aber das war dann doch ein bisschen heftig: Das Zimmer war winzig klein mit drei Hochbetten, hier stank es noch viel mehr, es gab nur ein kleines Fenster zum Hof hinaus. Wir bezogen also unsere Betten und überlegten, wer mit uns das Zimmer teilte. Dann schauten wir uns die Toiletten und Duschen an, die allerdings auch nicht besser aussahen. In diesem Zimmer verbrachten wir also 6 Nächte mit sehr wenig Schlaf. Kühl wurde es in diesem Zimmer nicht, hell war es auch die ganze Nacht über. Die Betten quietschten zum Gott erbarmen und die Zimmergenossen waren auch nicht sonderlich rücksichtsvoll und kamen öfters erst um 3 Uhr nachts laut lachend ins Zimmer.
Aber nun zu den schöneren Dingen: Wir verbrachten die Tage also komplett in London, alleine um nicht ins Hostel zurückkehren zu müssen.
Viel gesehen haben wir definitiv: Natürlich alle wichtigen Gebäude...das House of Parliament, Buckingham Palace, Westminster Abbey etc. Auch die Museen blieben nicht verschont: National Gallery, Museum of London, Science Museum. In Madame Tussaud's waren wir auch, wobei das eher enttäuschend war. Innerhalb einer 3/4 Stunde waren wir schon fertig. Allerdings hatten wir schon die Möglichkeit ein paar lustige Fotos zu machen (auf dem Bild mit Orlando Bloom, der allerdings nicht sonderlich bergeistert ausschaut).
Natürlich haben wir auch ordentlich geshoppt. Denn einige Läden gibt es bei uns hier einfach nicht und Primark ist auch zu weit weg :).
Wir waren außerdem auf dem Spuren von Harry Potter. Erst suchten wir den Gepäckwagen im King's Cross, was garnicht so einfach war. An unserem letzten Tag vor der Abreise hatten wir die Warner Brothers Harry Potter Studio Tour gebucht. Wer davon noch nicht gehört hat: Die originalen Studios, in denen Harry Potter gedreht wurden, wurden so umgebaut, dass man sich die Drehorte, Requisiten, Kostüme etc. erleben und angucken kann. Das war wirklich genial und seinen hohen Preis auch wert (jedenfalls für mich als eingefleischten Harry Potter Fan). Man begann in der großen Halle, die mächtig Eindruck schindete und endete das ganze bei einem riesigen Modell von Hogwarts (bevor man in einem völlig überteuertem SouvenirShop landete). Das war wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Währenddessen habe ich auch mein erstes Butterbier getrunken, was wirklich wiederlich geschmeckt hat! :D
Hier ein paar Eindrücke:
2. Woche Edinburgh
Die 2. Woche war für Edinburgh reserviert, denn meine Schwester wollte mir diese Stadt unbedingt zeigen. Das liegt daran, dass sie dort vor 2 Jahren den Sommer über einen AuPair-Job hatte. Bei dieser Familie haben wir dann auch gewohnt. Wie schön es war in einem gemütlichen, gutriechenden Bett zu schlafen und einfach mal Ruhe zu haben. Dort haben wir es dann auch langsam angehen lassen. Wir sind unterwegs gewesen, wenn wir Lust darauf hatten. Die Familie mit den 3 Töchtern (im Alter von 2, 5 und 8 Jahren) war sehr nett gewesen.
Edinburgh ist eine völlig andere Stadt als London. Sie ist sehr, sehr alt und hat viele tolle Gebäude und ein hübsches Castle, sie ist ruhiger als London, die Menschen sind freundlicher (man bedankt sich beim Busfahrer, wenn man aussteigt). Meine Schwester zeigte mir also die besonders schönen Ecken, die vielen kleinen Gassen und die süßen Geschäfte darin. Schön ist auch, dass Edinburgh von grün umrahmt ist...
Viel kann ich eigentlich auch nicht erzählen, denn die Tage dort war sehr ruhig und entspannt. Doch zu der Highlandtour, die wir zwischendurch am Wochenende gemacht haben, kann ich einiges erzählen....
Hier noch ein paar Eindrücke von Edinburgh:
In der Camera Obscura :D
Portobello Beach
riesiger Park in der Mitte Edinburghs
Fourthbridge: ich und meine Schwester
beim Wandern.
Wochenendtrip: Die Highlandtour
Als meine Schwester vor zwei Jahren in Edinburgh war, hatte sie eine solche Tour schonmal gemacht. Es ist eine dreitägige Bustour mit Guide, bei der man die wichtigsten, schönsten und beeindruckendsten Orte der schottischen Highlands sehen sollte.
Als wir uns also morgens auf den Weg machten und in den Bus stiegen, waren wir erstmal überrascht: Im Bus saßen nur Asiaten. Ein bisschen enttäuscht war ich an dieser Stelle schon, da ich mir gewünscht hatte viele Leute aus underschiedlichsten Ländern kennenzulernen, sowie meine Schwester es vor 2 Jahren hatte. Trotzdem wollte ich mir Mühe geben, die anderen kennenzulernen. Diese Mühe warf ich aber nach ein paar Stunden über Bord...
Wie wir bald merkten, waren die 11 Asiaten alle Chinesen und gehörten auch alle zu einer Gruppe. Natürlich sprachen sie untereinander auch nur Mandarin und machten keinerlei Anzeichen uns kennenlernen zu wollen oder auch nur mit uns zu sprechen. Deutlich wurde das, als unser Guide uns in einen Supermarkt schickte um 'Dinner' zu kaufen. Wir hätten gerne alle gemeinsam etwas gekocht, wie es auch eigentlich vorgesehen war, aber die Anderen hatten andere Pläne, ließen sich daie Häfte des Geldes aushändigen und zogen ab.
Ab diesem Zeitpunkt beschlossen meine Schwester und ich, dass wir diese Tour einfach zu zweit genießen würden. Leicht wurde uns das nicht gemacht. Wer hätte gedacht, das Chinesen so laut und rücksichtlos sein konnten? Neben uns saß ein junger Chinese der ständig nur schräg auf seinem Sitz saß und in einer enormen Lautstärke redete. Während der Busfahrten war das anscheinend sowieso das, was die Chinesen machten: Schlafen und reden, während wir an den tollsten Landschaften vorbeifuhren!!
Unser Guide war auch eher lahm. Wir hielten an einigen Punkten, er nannte uns die Namen der Orte und lies uns aussteigen um ein paar Fotos machen zu können. Leider erzählte er uns nichts näheres über die Orte, schade, denn Schottland lebt ja schließlich von seinen Legenden!
Das Hostel indem wir wohnten war total süß! 20 Betten in einem Ort namens Strome Ferry mit ganzen 8 Häusern! Als meine Schwester und ich auch noch das einzige Doppelzimmer mit eigenem Bad bekamen, war auch alles wieder in Ordnung.
Wir beschlossen uns eine schöne Zeit zu machen, die Landschaft zu genießen und meine Schwester spielte den Guide für mich, da sie einige Orte schon kannte.
Besonders schön war der 2. Tag. Für vormittags kündigte der Guide uns einen 'boating trip' an. Ich dachte dabei mehr an ein Bötchen, mit dem wir über den ortseigenen See fahren und ein paar Fotos machen. Erwartet hat uns dann aber ein kleines Fischerboot mit dem wir rausfuhren. Der Fischer, ein echter Schotte, überlies meiner Schwester das Steuer und zeigte uns die Stellen an denen er fischte. Mit ein bisschen Hilfe zog ich dann eine Kiste mit Lagusten und Krebsen heraus. Das war wirklich eine tolle Erfahrung gewesen.
Mittags machten wir uns dann auf den Weg zur Isle of Skye, die mich mit ihrer vielfältigen Natur wirklich umgehauen hat. Leider kommt es auf den Bildern nicht wirklich rüber, aber es ist wirklich atemberaubend dort!! Aber seht selbst:
Glencoe: links ich, rechts meine Schwester
Boating Trip: Der gefangene Krebs!
Isle of Skye
Isle of Skye
Kilt Rock auf Isle of Skye
ganz weit oben :)
meine Schwester bei Fairy Glen
Sooo, das war's ganz schön viel :D Ich hoffe euch hat es gefallen! :)