Anita Shreve - Weil sie sich liebten
OT: Testimony; Little, Brown & Company; ab 6,99€
Inhalt (lt. Goodreads.com):
At a New England
boarding school, a sex scandal is about to break. Even more shocking
than the sexual acts themselves is the fact that they were caught on
videotape. A Pandora's box of revelations, the tape triggers a chorus of
voices--those of the men, women, teenagers, and parents involved in the
scandal--that details the ways in which lives can be derailed or
destroyed in one foolish moment.
Genre: Gegenwartsliteratur
Gelesene Ausgabe:
Seiten: 368
Preis: ab 9,99€
Verlag: Piper
Meine Meinung: Bei den Weißen Buchwochen bei der Meyerschen habe ich mir diesen Roman von Anita Shreve mitgenommen, da ich von ihr bereits einen Roman (Light on Snow) gelesen habe und er mir wirklich gut gefiel.
Im Roman geht es darum, dass an einer Eliteschule in Amerika eine Videoaufnahme gefunden wird, in der drei Schüler Sex mit einer 14-jährigen Schülerin haben. Erzählt wird nun aus der Perspektive unterschiedlichster Personen, die entweder direkt oder nur entfernt damit zu tun haben.
Das Cover des Buches finde ich recht ansprechend, wobei hier wieder meine übliche Kritik kommt: Es passt einfach nicht zum Inhalt des Buches. Das kann ich ja noch verschmerzen, wenn es ansprechend aussieht. Aber der Titel 'Weil sie sich liebten' erschließt sich mir überhaupt nicht, da es einfach nicht zur Handlung passt. Der Originaltitel 'Testimony' was so viel wie 'Zeugenaussage' heißt, passt jedoch perfekt.
Zunächst jedoch möchte ich etwas zum Aufbau des Romans sagen, da dieser ein ganz außergewöhnlicher ist. Erzählt wird nicht aus der Perspektive von einer oder wenigen Personen, sondern vielen, die alle in irgendeiner Art und Weise in diese Sache verstrickt sind. Das ist auf der einen Seite sehr innovativ in bleibt mir natürlich auch in Erinnerung (Ach, das ist das Buch, wo aus so vielen Perspektiven erzählt wird), auf der anderen Seite ist dies auch sehr verwirrend. Jede Person erzählt also ihre Geschichte aus seiner/ihrer Perspektive und auf eine sehr individuelle Art und Weise, so dass man wirklich das Gefühl hat, dass die Person erzählt hat und die Autorin es aufschrieb. Und genau wegen diesem Aufbau heißt das Buch im Original auch 'Testimony'.
Zu den Charakteren kann ich wenig sagen, da ja mindestens 20 vorgestellt werden. Einige erzählen öfter und mehr und einige nur ein oder zwei Mal. Eine richtige Identifikationsfigur gibt es nicht, was auf der einen Seite sehr ungewohnt ist, es aber auf der anderen Seite auch sehr besonders macht. Nichtsdestotrotz hatte ich Probleme mir die Namen und die dazugehörigen Geschichten zu merken, wie man sich vorstellen kann.
Die Geschichte an ich floss einfach so dahin. Direkt am Anfang wird man mit dem Problem konfrontiert. Danach kommen kaum neue Dinge ans Licht. Es wird lediglich ausgeführt, welche weitreichenden Folgen dieses Sexvideo hatte. Dennoch war es nicht langweilig zu lesen, auch wenn man es natürlich nicht spannend oder aufregend nennen kann.
Fazit: Anita Shreve hat es geschafft in ihrem Roman wieder eine ganz besondere Stimmung aufzubauen, die sehr atmosphärisch ist. Wer das gerne mag und sich auch an vielen Namen nich stört, sollte das Buch lesen.
Bewertung: 3 von 5 Sternen
Klingt gut, mal etwas anderes. Ich mag Perspektivenwechsel normalerweise nicht so, aber hier finde ich die Idee durchaus ansprechend. Mal schauen, ob mir das Buch irgendwo über den Weg läuft...
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