OT: To Kill A Mockingbird
Inhalt (lt. amazon.de): Schauplatz ist Macomb County in Alabama während der Depression in den frühen 1930er Jahren. Wohl behütet wächst Jean Louise »Scout« Finch mit ihrem Bruder Jem bei Rechtsanwalt Atticus Finch auf, der nach dem frühen Tod seiner Frau ganz für seine Kinder da ist. Trotzdem spüren alle drei den Rassenhass im tiefen Süden der USA, besonders als Atticus die Verteidigung des Farbigen Tom Robinson übernimmt. Tom soll die Tochter eines weißen Bauern vergewaltigt haben, beteuert jedoch seine Unschuld. Bereits im Vorfeld des Prozesses sehen sich Atticus und seine Kinder zahlreichen Anfeindungen der »ehrwürdigen« Bürger ausgesetzt, die nicht verstehen können, dass man einen »Nigger« überhaupt verteidigt. Aber Atticus ist von dessen Unschuld überzeugt, doch sein Klient wird ermordet.
Aufbau: Der Roman stellt zwei unterschiedliche Moralcodes gegenüber. Die archaischen Überlegenheits- und Abgrenzungsgefühle der weißen Kleinstädter brechen in offenen Rassenhass aus, als das größte aller Vorurteile erfüllt scheint: dass Schwarze weiße Frauen und Mädchen vergewaltigen. Diese »Moral«, das Thema vieler Südstaaten-Autoren, verkörpert am stärksten die verbohrte Tante Alexandra, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Eine andere Moral vertritt Anwalt Atticus, ein toleranter und aufrechter Mensch, die ruhige Stimme der Vernunft in einer Umgebung aus Angst, Hass und Gewalt. Atticus, eine demokratische Figur, vertritt jeden unabhängig von Rasse oder sozialem Status und versucht sogar jene zu verstehen, die ihm fremd sind. Um die Demütigung von Schwarzen nachvollziehen zu können, erklärt er seiner Tochter Scout, müsse man eine Weile in ihre Haut schlüpfen. Scout wird bald die neue Südstaatenfrau im Sinne der Autorin verkörpern – stark, selbstbewusst und tolerant.
Gelesene Ausgabe:
Seiten: 416
Preis: 9,95€
Verlag: rororo
Eigene Meinung: Ein Roman den man gelesen haben sollte. Ich hab es wirklich sehr genossen 'Wer die Nachtigall stört...' zu lesen. Der Roman war wirklich sehr tiefgründig.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Scout erzählt, einem jungen Mädchen, das mit ihrem Bruder Jem und ihrem Vater Atticus in einer kleinen Stadt im Staat Alabama wohnt. Die Geschichte dreht sich um eine Gerichtsverhandlung, bei der einem Schwarzen vorgeworfen wird eine Weiße vergewaltigt zu haben. Scouts Vater Atticus vertritt dabei den Angeklagten und erregt somit einige Gemüter der Einwohner des Südstaaten-Städtchens. Scout und Jem merken dabei auch, dass sie von den Auswirkungen nicht verschont bleiben.
Der Roman braucht ein bisschen bis er ins Rollen kommt. Am Anfang hab ich mich doch ab und an gewundert, worum es jetzt eigentlich geht und ob nochmal was passiert. Dennoch waren auch die ersten Kapitel nicht langweilig. Der größte Teil des Romans ist sehr ruhig, aber trotzdem sehr spannend auf einer anderen Ebene.
Angetan war ich von der Beziehung zwischen Vater und seinen Kindern. Zum einen waren die Charaktere so glaubhaft beschrieben, dass man glauben will, dass es da ein Vorbild für die Autorin gab. Außerdem steckt in der Beziehung zwischen Vater und Kindern so viel Liebe und Respekt, was, wie man schnell merkt, nicht in die Gesellschaft zu dieser Zeit passt. Dennoch oder gerade deshalb begeistert einen diese Verbindung und bewegt einen wirklich.
Fazit: Ein Roman, den man gelesen haben muss. Sehr tiefgründig und bewegend!