Dienstag, 20. August 2013

[Rezension] Isabel Allende - Die Insel unter dem Meer

Isabel Allende - Die Insel unter dem Meer
OT: La Isla bajo la mer

Inhalt (lt. amazon.de): Vor dem Hintergrund der historischen Sklavenaufstände in der Karibik schildert sie das packende Schicksal der Mulattin Zarité, die als junges Mädchen an einen weißen Plantagenbesitzer verkauft wird. Durch vielfache persönliche Bande an die Familie ihres Herrn gekettet, muß Zarité ihren ganz eigenen Weg finden, um endlich Freiheit zu erlangen. Mit ihrem neuen Roman Die Insel unter dem Meer entführt uns die chilenische Bestsellerautorin von den Zuckerrohrplantagen auf Saint-Domingue, dem heutigen Haiti, in das pulsierende New Orleans des frühen 19. Jahrhunderts. Ein schillernder, dramatischer Bilderbogen um eine starke Frau, die alles riskiert und sich bedingungslos ihre Freiheit erkämpft.

Genre: Historischer Roman

Gelesene Ausgabe:
Seiten: 552
Preis: ab 9,99€
Verlag: Suhrkamp

Meine Meinung

 “We all have an unsuspected reserve of strength inside that emerges when life puts us to the test.”

Nachdem ich sehr begeistert von 'Mayas Tagebuch' war, wollte ich unbedingt auch 'Die Insel unter dem Meer lesen', ein Buch das ohnehin schon seit langem bei uns im Regal steht.
Der Roman befasst sich mit dem Schicksal von Zarité - oder auch Tété, wie sie genannt wird - einem kleinen, schwarzen Mädchen, die an den Plantagenbesitzer Valmorain verkauft wird. Der Roman verfolgt ihr Schicksal über einige Jahre hinweg.
Beeindruckend finde ich Allendes Schreibstil. Auch wenn Haiti und das New Orleans des 17. Jahrhunderst völlig fremde Welten sind, konnte ich mir durch die genauen, bunten und lebhaften Beschreibungen der Autorin eine ziemlich genaue Vorstellung davon machen. Ich denke, dass dies unter anderem der Grund ist, warum die Bücher der Autorin so bekannt und beliebt sind: Durch ihre Bücher beschreibt sie Welten, die den meisten von uns vermutlich fremd sind, so lebhaft, dass man nach dem Lesen denken könnte, man sei selbst dort gewesen.
Das selbe gilt auch für Allendes Charaktere. Man meint, man hätte sie gekannt. Bei 'Die Insel unter dem Meer' hatte ich allerdings etwas mehr Probleme gehabt, da doch einige Personen darin vorkamen, so dass ich an einigen Stellen sehr verwirrt war, wer denn nun wer ist und in welcher Beziehung die Personen zueinander stehen. Eine Übersicht mit den wichtigsten Charakteren und ihren Beziehungen wäre da sicher sehr hilfreich gewesen. Auch verwirrend fand ich, dass für die Hauptperson Zarité/Tété zwei Namen verwendet werden, dies aber nicht von Anfang an klar ist. Ich habe erst nach den ersten hundert Seiten verstanden, dass diese zwei Namen zu EINER Person gehören.
Nichtsdestotrotz schafft Allende sehr lebhafte Charaktere zu beschreiben. Figuren, die einem ans Herz wachsen, die einen beeidrucken, die Hass und Wut auslösen und bei Figuren, bei denen man nicht recht weiß, was man von ihnen halten soll.
Die Geschichte an sich ist eher langatmig, da quasi die komplette Lebensgeschichte der Sklavin Zarité erzählt wird, mit allen Verstrickungen und Wirrungen die nebenher passieren.Ich fand es zwar in keinem Punkt langweilig, dennoch muss ich sagen, dass ich äußerst lange für den Roman gebraucht habe, obwohl ich sonst eher ein schneller Leser bin.
Fazit: Abschließend kann ich sagen, dass ich 'Die Insel unter dem Meer' jedem empfehlen kann, der sich für die Geschichte der Sklaverei oder auch eine gute Familiengeschichte interessiert. 

Bewertung: 4 von 5 Sternen


Cover: (c) www.suhrkamp.de

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