Dienstag, 4. Februar 2014

[Rezension] Jonas Jonasson - Die Analphabetin, die rechnen konnte

Jonas Jonasson - Die Analphabetin, die rechnen konnte



Inhalt (lt. Goodreads.com): Die aberwitzige Geschichte der jungen Afrikanerin Nombeko, die zwar nicht lesen kann, aber ein Rechengenie ist, fast zufällig bei der Konstruktion nuklearer Sprengköpfe mithilft und nebenbei Verhandlungen mit den Mächtigen der Welt führt. Nach einem besonders brisanten Geschäft setzt sie sich nach Schweden ab, wo ihr die große Liebe begegnet. Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gleich die gesamte Weltpolitik durcheinander...

Genre: Humor

Gelesene Ausgabe:
Seiten: 448
Preis: 19,99€
Verlag: Carl's Books

Meine Meinung:

Zu Beginn muss ich sagen: Ich habe Jonassons ersten Roman 'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand' noch nicht gelesen. Dementsprechend ist sein zweiter Roman, der erste von ihm, den ich lese. Ich kann also keine Vergleiche anstellen (was vielleicht auch gar nicht so schlecht ist).

Kurz zu sagen worum es in 'Die Analphabetin, die rechnen konnte' geht, ist sehr schwer, denn die rund 500 Seiten umfassend fast 50 Jahre des Lebens der Hauptfigur Numbeko. Alles beginnt in einer Latrinen-Anlage in Südafrika in den 1950ern, wo Numbeko arbeitet. Durch einige Zufälle und Pläne ihrerseits gelangt sie an die unterschiedlichsten Orte und kommt mit einigen mächtigen Personen der Weltgeschichte (zu dieser Zeit) zusammen, bis sie schließlich in Schweden landet. Numbeko ist außerordentlich intelligent und bringt damit alles durcheinander, wohin sie auch kommt. Der Roman begleitet sie bis in die 2000er-Jahre.

Der Titel ist natürlich super: Einprägsam aber gleichzeitig auch verwirrend, so dass man neugierig wird, wer diese Analphabetin ist, die rechnen kann und was zur Hölle das miteinander zu tun hat. Das Cover ist ganz nett und passt natürlich optisch zu Jonassons ersten Band, allerdings fehlt mir hierbei der Zusammenhang zum Inhalt des Romans.

An den Schreibstil des Autors muss man sich zunächst erst gewöhnen. Diejenigen, die den 'Hundertjährigen ...' gelesen haben, kennen das vermutlich schon. Jonasson schreibt sehr direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund. Besonders auffallend ist dabei sein 'kühler' Humor. Ohne große Schnörkel beschreibt er die abstrusesten Gegebenheiten, was als Leser aneckt und gleichzeitig amüsiert,

Numbeko ist ähnlich merkwürdig, wie auch der Schreibstil des Autors. Sie ist witzig, behält immer einen klaren Kopf und nimmt auch gerne mal ihr Gegenüber auf den Arm (ohne dass dieser es unbedingt merkt). Während des Verlaufs des Romans trifft sie auf die unterschiedlichsten Gestalten, die alle eine Macke zu haben scheinen. Das ist wirklich sehr amüsant.

Die Geschichte an sich beginnt wie schon erwähnt in Südafrika. Gleichzeitig wird allerdings ein Handlungsstrang in einem Dörfchen in Schweden mit verfolgt. Ich als Leser habe mich wirklich ständig gefragt, wie das zusammen passen soll und auf die Auflösung musste ich auch etwas länger warten. So lustig und abstrus die Story auch sein mag, sie wird nach einiger Zeit doch etwas zäh und langweilig. Irgendwann wiederholt sich ein und dieselbe Handlung immer wieder, nur in unterschiedlicher Ausführung. Das ist sehr schade, denn so zog sich der Mittelteil etwas (Anfang und Ende hatten dieses Problem nicht). Spaß gemacht hat es trotzdem, doch manchmal merkte man dem Buch seine Seitenzahl an.


Fazit: Ein Roman, der mich vor allen Dingen durch Charaktere und Schreibstil überzeugen konnte.

Bewertung: 3.5/5 Sternen

5 Kommentare:

  1. Ich bin gespannt auf dieses Buch. Den Erstling fand ich toll, aber ich glaube nicht, dass daselbe Konzept bei mehreren Büchern funktioniert, ohne fade zu werden. Und deine Inhaltsangabe (und der Klappentext) weisen deutliche Parallelen zum "Hundertjährigen" auf, insofern bin ich etwas skeptisch...

    LG, Julia

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    1. Schien mir auch so, kann ich allerdings wie gesagt nichts genaues zu sagen. Werde demnächst auch den Hundertjährigen lesen und dann schauen wir mal.
      Bin aber so ganz froh eine ganz neutrale Perspektive auf den Roman gehabt zu haben, ohne ihn direkt mit Jonassons erstem Werk zu vergleichen

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  2. Hallöchen liebe Hannah,
    Ich muss sagen ich konnte mich noch nicht davon überzeugen, dass ich diese Bücher wirklich lesen möchte .. deine Rezension hat mich jetzt auch nicht soooo davon überzeugt, dass ich es lesen sollte.. xD
    Naja mal sehen, was sich noch so ergibt ^^

    Liebst, Lotta

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    1. Ich habe gehört, dass sein erstes Buch deutlich besser sein soll ;) Mal sehen..ich werde es lesen und dann auch davon berichten! :D

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  3. Also sein erstes Buch subt ja auch noch bei mir rum. Ich denke, dass werde ich mir noch antun, aber nach deiner Rezension glaube ich nicht, dass ich sein Zweitwerk auch noch lesen werde. :)

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