Mittwoch, 22. August 2012

[Rezension] Ellen Hopkins - Burned

Ellen Hopkins - Burned
Hinweis: Dieser Roman ist im Deutschen noch nicht erschienen/ein Erscheinen ist noch nicht geplant

Inhalt (Klappentext): Raised in a religious -- yet abusive -- family, Pattyn Von Stratten starts asking questions -- about God, a woman's role, sex, love. She experiences the first stirrings of passion, but when her father catches her in a compromising position, events spiral out of control. Pattyn is sent to live with an aunt in the wilds of Nevada to find salvation and redemption. What she finds instead is love and acceptance -- until she realizes that her old demons will not let her go.

Genre: Jugendbuch / Lyrik

Gelesene Ausgabe:
Seiten: 532

Preis: 8,99€

Verlag: McElderry Books

Meine Meinung:
Ein Cover, das erst nach dem zweiten Hinschauen gut aussieht. Wer Ellen Hokpins Romane kennt, der weiß, wie ihre Cover aussehen: Schlicht aber dennoch aussagekräftig. Das ist bei diesem auch so: Der Schriftzug sieht aus als wäre er hineingebrannt und dadurch, dass er hineingestanzt wurde, fühlt es sich auch so an. Der Titel 'Burned' passt auch gut.
Als ich das Buch das erste Mal aufschlug, war ich sehr überrascht: Es ist keinenfalls ein normaler Roman. Die Geschichte ist in quasi Gedichtsform aufgeschrieben. Kurze Sätze, die sich allerdings nicht reimen. Überraschenderweise ließ sich der Roman auf dieser Weise sehr gut lesen. Schön daran fand ich, dass die Form der Verse teilweise zur Handlung der Geschichte passten. Beispiel: Als Pattyn wegen etwas weint, sind die Verse in Form von Tränen. Soetwas habe ich noch nie gesehen, aber es gibt einen deutlichen Pluspunkt für Hopkins Schreibstil, auch wenn ich einen Roman auf diese Art und Weise nicht ständig lesen könnte.
Die Charaktere im Roman waren sehr real. Die Hauptperson Pattyn, aus deren Sicht alles erzählt wird, ist ein Mormonenmädchen, welches sich mit den Regeln seiner Religion befasst und diese in Frage stellt. In ihr steckt viel versteckte Wut und Aggression ihrer Familie gegenüber. Ihre Familie ist grausam: Ein Vater, der trinkt und seine Frau schlägt; die Mutter, die vorm Fernseher klebt und der ältesten Tochter die Erziehung und Pflege der sieben kleinen Schwestern überlässt.
Allein das Lesen machte mich wütend auf solche Eltern: Am liebsten wäre ich in den Roman hineingesprungen und hätte die Eltern mal kräftig geschüttelt.
Die Story an sich ist sehr unvorhersehbar und gleichzeitig wunderschön, hochdramatisch und hochgradig unfair! Während des Lesens kochten bei mir die unterschiedlichsten Gefühle hoch, man könnte sogar sagen, die Autorin spielt mit den Gefühlen der Leser.
Von Anfang an, macht die Hauptcharakterin klar, dass ihre Geschichte kein gutes Ende nehmen würde. Das wird angedeutet durch verschiedene Kommentare: 'Schon da hätte ich es wissen müssen' etc.
Und das Ende kommt, und es lässt mich alleine mit Gefühlen: geschockt, erschüttert.
Trotzdem passt das Ende zum Roman. Ein Cliffhanger, der aber genau richtig ist um sich selbst Gedanken zu machen und die Geschichte weiterzuspinnen. Umso mehr erstaunt mich das im Herbst 2013 ein zweiter Band zu diesem Roman erscheinen soll. Das erscheint mir ein wenig unsinnig.
Fazit: Ein ganz besonderer Roman und eine Autorin die mit Worten und Gefühlen spielt.

Bewertung: 5 von 5 Sternen

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